Warum ist Lettering auf dem iPad Pro so toll, welche Apps benutze ich und welche Pinsel gefallen mir am besten? Hier erfährst Du alles für den ersten Einstieg ins #ipadlettering.
Als ich im Juni 2016 ins Letteringfieber fiel, war für mich sehr schnell klar, dass ich unbedingt auch ein iPad Pro mit dem Apple Pencil haben muss. MUSS! 🙂
Was ist so toll am Lettering auf dem iPad Pro?
Bevor ich überhaupt zum Lettering gekommen bin, habe ich wahnsinnig gerne fotografiert und mir bei Instagram immer wieder Inspiration geholt. Dabei sind mir die vielen Fotos mit Schrift darauf aufgefallen und zunächst dachte ich, dies wären irgendwelche Fonts, digital mit dem Computer in Photoshop drübergelegt. Doch damit lag ich völlig daneben, denn hier handelte es sich tatsächlich meistens um echte Handarbeit.
Meine Neugier auf’s Handlettering, Brushlettering und Kalligrafie war geboren und ich wollte unbedingt auch meine eigenen Fotos so verschönern können. Lies dazu auch diesen Artikel.
Natürlich hätte ich die Schrift analog mit Stift und Papier erstellen können, um sie anschließend zu digitalisieren und mittels Photoshop oder irgendwelcher Apps auf dem iPhone auf die Fotos legen können. Aber das erschien mir insgesamt irgendwie zu kompliziert. Und ich mag es gern unkompliziert.
Daher wusste ich instinktiv, dass das iPad Pro eine der besten Investitionen ever für mich sein würde, denn so konnte ich direkt auf dem Foto schreiben und zeichnen und meine beiden Leidenschaften ganz einfach miteinander verbinden.
Kurze Zeit später hatte ich das iPad Pro samt Apple Pencil bei Gravis gekauft und es konnte los gehen.
Was man braucht, um auf den iPad Pro lettern zu können:
Apple Pencil:
Das Wichtigste, neben dem IPad Pro und der richtigen App, ist der Apple Pencil. Dieser Zauberstift ist so druckempfindlich wie kein anderer Stylus und man kann so – fast wie mit einem echten Brushpen oder einer Kalligrafiefeder – während des Schreibens mittels unterschiedlich starkem Druck auf den Stift ganz einfach und individuell die Liniendicke variieren.
Und das macht man besten in einer App, die die Druckempfindlichkeit des Apple Pencils bestens unterstützt. Tipp am Rande: die Notizen-App tut es nicht!
Hier kannst Du den Apple Pencil bei Amazon kaufen (Affiliate Link).
Procreate App:
Wenn ich nur eine App installieren dürfte, um mit dem iPad Pro lettern zu können, so würde ich Procreate wählen. Keine andere App ist so vielseitig und reagiert mit dem Apple Pencil so wunderbar, wie Procreate.
Die Vorteile der Procreate Pinsel
Der Vorteil an Procreate ist dabei, dass Du jeden Pinsel individuell an Deine Bedürfnisse anpassen kannst. Du möchtest, dass der Strich am Ende fein ausläuft? Kein Problem, ändere die Einstellungen. Deine Striche sind etwas zu wackelig und zittrig? Schalte das Streamline Feature an und schon werden Deine Linien geglättet. Es gibt so viele, unzählige Möglichkeiten.
Wenn Dir die vorgegebenen Pinselspitzen nicht ausreichen, so kannst Du Dir selbst erstellte Pinsel bei anderen Künstlern kaufen oder selbst neue, eigene Pinsel erstellen. Ganz nach Deinen Bedürfnissen. Dies ist auch weniger schwierig, als es auf den ersten Blick erscheint. Myriam von halfapx hat das mal ganz schön auf Youtube erklärt:
Außerdem wird Procreate ständig weiterentwickelt und bietet neben den verschiedenen Pinseln auch eine ganz tolle, intuitive Bedienoberfläche, auf der das Arbeiten wirklich Spaß macht.
Du kannst zum Beispiel die Stärke der Druckempfindlichkeit individuell anpassen, Bewegungsunschärfe einbauen, einen Weichzeichner benutzen (für Schatten echt super!) und Deine Arbeit gleichzeitig als Video aufzeichnen.
Arbeiten mit Ebenen wie in Photoshop
Procreate bietet darüber hinaus, wie Photoshop, die Möglichkeit, auf verschiedenen Ebenen zu arbeiten. So kann man nicht-destruktiv verschiedene Änderungen an seinen Kunstwerken vornehmen und einfach wieder löschen, wenn es doch nicht gefällt, ohne das Grund-Kunstwerk zu verhunzen.
Weiter – und hier kommen wir jetzt zu meinem oben genannten Punkt mit den Fotos – lassen sich ganz einfach Fotos in Procreate hochladen und auf einer extra Ebene dann Schrift hinzufügen. Man sieht also direkt, was man wo auf dem Foto schreibt und kann die Schrift so richtig schön in die Umgebung mit einarbeiten, anstatt sie einfach nur darüber zu legen.
Wenn Du ganz tricky drauf bist, dann kannst Du sogar verschiedene Bilder mit transparentem Hintergrund mit Deinem Bild kombinieren und so ganz einzigartige Kunstwerke schaffen.
Und wenn Procreate dann mal nicht mehr zur Bearbeitung reicht, exportiere Deine Datei einfach als pdf, jpg, png oder psd-file und bearbeite sie an anderer Stelle weiter. Vor allem der Export als Photoshop-Datei psd ist superl, da alle Ebenen erhalten bleiben.
Ich liebe Procreate. Merkt man das? 🙂
Was braucht man noch?
Empfehlen kann ich Dir noch, dir die Dropbox App oder Google Drive auf Deinem iPad zu installieren, um Deine Dateien ganz einfach in der Cloud zu speichern und von jedem Ort darauf zugreifen zu können.
Es gibt noch viele andere Apps, die man auf dem iPad Pro nutzen kann, aber für den absoluten Einstieg hast Du mit Procreate und dem Apple Pencil alles, was Du brauchst.
Und dabei möchte ich es für heute belassen, denn damit wirst Du auch erst einmal beschäftigt sein. Für die anderen Apps wird es weitere Artikel in Zukunft geben, daher melde Dich am besten direkt für den Newsletter an (und erhalte damit direkt einen kleinen Lettering-ABC Guide gratis), damit ich Dich informieren kann, wenn es soweit ist.
Hier bekommst Du tolle Procreate Pinsel:
Ich möchte Dir zum Schluss noch ein paar Ressourcen an die Hand zu geben, wo Du gute, hochwertige Pinselspitzen für Procreate findest. Gerade am Anfang wirst Du mit der Pinselerstellung etwas hadern, daher ist der Import von anderen Pinseln sicher einfacher zu bewerkstelligen.
Procreate Forum: Viele meiner Pinsel, die ich heute noch gern benutze, habe ich im Forum von Procreate gefunden.
Rad & Happy: Tara hat zwei ihrer Pinsel zur Verfügung gestellt, die sie auf Ihrer Seite zum Download anbietet: einen Monoline-Pinsel und einen Brushpinsel. Besonders den Brushpinsel mag ich persönlich sehr gern.
Halfapx: Myriam hat eine Wahnsinnskollektion an kostenlosen Pinseln erstellt, die sie alle auf Ihrer Seite zum Download anbietet. Neben 111 kostenlosen Pinseln gibt es noch einmal fast doppelt so viele als Premium-Pinsel und sogar Guidelines. Und jedes einzelne Produkt ist großartig!
ipadlettering: Fehlen darf Karen hier auf keinen Fall. Die Mutter der iPad-Lettering-Bewegung hat ebenfalls ein paar schöne Tutorials und Brushes erstellt und Du bekommst auch Guidelines auf ihrer Seite.
Wild Hippie Studio: Auch ich habe ein paar Pinsel erstellt, die komplett auf meine eigenen Bedürfnisse angepasst sind – und die ich daher auch tatsächlich am meisten nutze.Schau einfach mal hier im Shop nach.
Wie installiere ich Pinsel in Procreate?
Das geht meist ganz einfach. Entweder Du lädst Dir die Pinsel zunächst in Deinen speziellen Ordner in die Dropbox herunter (Herunterladen / in meiner Dropbox speichern) oder, wenn der Anbieter direkt seinen Dropbox-Link zur Verfügung stellt, lädst Du die Pinsel von dort ganz einfach per Klick direkt von der Dropbox in Procreate hinein.
Und das geht so:
Klicke den zur Verfügung gestellten Download Link an, wähle einen Pinsel aus, ignoriere die Anzeige „keine Vorschau verfügbar“ und klicke direkt auf die 3 Punkte rechts oben in der Ecke auf Deinem iPad und sage „exportieren“ und dann „Öffnen in…“ und wähle „nach Procreate kopieren“. Das war schon alles.
Du hast den Pinsel jetzt in Deinem Pinsel-Ordner „Importiert“ und kannst ihn von dort entweder direkt benutzen oder in einen eigenen, individuellen Ordner ablegen. Dazu hältst Du den Pinsel länger gedrückt und verschiebst in einfach mittels Drag & Drop an einen Platz Deiner Wahl.
Hast Du noch Fragen? Beschreib doch mal Deine ersten Erfahrungen und vielleicht auch Schwierigkeiten beim Lettern auf dem iPad Pro. Hinterlasse einfach einen Kommentar, ich helfe Dir gern.
Und wenn Dir der Artikel gefallen hat, teile ihn einfach und hilf damit auch anderen Lettering-Künstlern, den Einstieg in die digitale Schriftwelt zu meistern.
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